Aktuelle Infos zu Kernkraft und Atommüll-Endlagersuche

Waldviertler Gemeinden zeigen sich solidarisch

8.7.2020

Bitte um Unterstützung aus tschech. Endlager-Kandidatenstandort nahe Trebic (Horka)

Tschechische Gemeinden haben – trotz gegenteiliger Zusagen - keine Parteienstellung im Prozess bzgl. der Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll. Nachdem SURAO der Empfehlung des Expertenrates gefolgt ist und 4 von 9 Kandidatenstandorten ausgewählt hat, erreichte den Waldviertler Energie-Stammtisch ein Schreiben mit der Bitte um Unterstützung vom Verein ZDV: aus Horka, dem Standort in der Nähe von Trebic:

Liebe Freunde,

in den nächsten Wochen sollte der Vorschlag der Standortzahlreduzierung für Endlager des Atommülls in der Tschechische Republik genehmigt werden. Die Beschlüsse werden schrittweise im Súrao-Rat, Industrie- und Handelsministerium und als letzten Schritt von der tschechischen Regierung erfolgen.

Drei aus vier vorgeschlagenen Kandidatenstandorten (d.h. Horka bei Trebic, Hrádek bei Jihlava und Janoch bei Temelín) sind von der österreichischen Grenze etwa 40 km Luftlinie entfernt. Der Standort Březový potok ist zur Abwechslung 40 km von der tschechisch-deutschen Grenze entfernt. Ich habe am 8.6.2020 als der Vertreter der ZDV (Lokalverein gegen Endlager) der Sitzung der Bürgermeister der Gemeinden unseres Standortes Horka teilgenommen. Wir haben die Verteidigungsmöglichkeiten zum Endlager-Bauvorhaben besprochen.

Es scheint, die betreffenden tschechischen Staatsorgane interessiert der Protest und Widerstand der Gemeinden und Bürger in CZ leider überhaupt nicht.

Wir wollen Euch hiermit um Unterstützung bitten. Die Form der Unterstützung kann von moralischem Beistand über Pressearbeit bis zu rechtlichen Schritten reichen.

Diese Bitte schreibe ich im Namen der Gemeinden des Standortes Horka und des Vereines Zdravý domov Vysočina (ZDV).

Aus der Initiative, die seitens Waldv. EnergieStammtisch weitergegeben wurde, sind in einem ersten Schritt vier Gemeinderatsbeschlüsse (29.6. in Horn, 30.6. in Zwettl/NÖ, 2.7. in Rastenfeld und 6.7. in Langau) entstanden. Die Gemeinden zeigen sich solidarisch und fordern die Landes- und Bundesregierung zu Maßnahmen auf.

 

Beispielhaft hier ein Ausschnitt aus der Resolution der Marktgemeinde Langau:

 

„RESOLUTION DES GEMEINDERATES DER MARKTGEMEINDE LANGAU GEGEN DIE ERRICHTUNG EINES ATOMMÜLLENDLAGERS IN DER TSCHECHISCHEN REPUPLIK NAHE DER GRENZE ZUR REPUBLIK ÖSTERREICH und der geplanten Erweiterung des AKW Dukovany – JA ZU EINER ENERGIEVERSORGUNG AUS 100%ERNEUERBAREN QUELLEN in Ö, CZ und EU“

Wie zahlreichen Medienberichten zu entnehmen ist, plant die Tschechische Republik die Errichtung eines Atommülllagers zur Endlagerung von hochradioaktiven Abfallprodukten aus den Kraftwerken Temelín und Dukovany und eine Erweiterung des AKW Dukovany.

Resolution Stadtgemeinde Horn

Resolution Stadtgemeinde Zwettl

Resolution Marktgemeinde Rastenfeld

Resolution Marktgemeinde Langau

 

Zusammengestellt von Renate Brandner-Weiß





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