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Seit 2014: Nuclear Energy Conference jährlich in Prag oder Linz

8.3.2019

Konferenzveranstalter in Prag sind Calla, Friends of the Earth Tschechien und die südböhmischen Mütter gegen Atomgefahren (Jihočeské matky občanské sdružení) und in Linz sind es Anti Atom Komitee, atomstopp_atomkraftfrei leben! und die Mütter gegen Atomgefahr aus Freistadt.

Das Thema der ersten Nuclear Energy Conference im Jahr 2014 in Prag war „Wirtschaftliche Grenzen der Kernenergie“. Unter Beteiligung von internationalen und tschechischen ExpertInnen diskutierten gerade diese ökonomischen Aspekte der Kernenergie.

Der Kernenergieanteil an der Stromproduktion war und ist weltweit rückläufig. In der Vergangenheit häufig verwendete Parolen wie «Renaissance der Atomkraft» verstummten und es zeigte sich, dass die Kernenergie im Vergleich zu anderen Energiequellen wirtschaftlich kaum noch konkurrenzfähig ist. Aus diesem Grund wurden potentiellen Investoren von Regierungen früher undenkbare Anreize in Form von Garantien angeboten. Aber welche Folgen würden diese Anreize nach sich ziehen? Werden nicht weitere Folgekosten vergessen, die im Strompreis nicht enthalten sind?

Die Nuclear Energy Conference 2015 fand zum Thema „Europa ohne Atomkraft. Wie schaut die Energiezukunft Europas aus?“ im Mai 2015 in Linz statt.
Die Nuclear Energy Conference 2015 war eine Fortsetzung der Nuclear Energy Conference, die 2014 in Prag stattfand und die sich mit den wirtschaftlichen Grenzen der Atomkraft beschäftigte. Es ging um die Signale, dass die Atomkraft am Ende ist. Führende Energiekonzerne meldeten, dass sie sich aus der Atomkraft zurückziehen und vermehrt auf Erneuerbare Energien setzen wollen. Atomare Ausbaupläne kamen ins Stocken, der Anteil an Atomkraft in Europa sank kontinuierlich.
Es ging um einen utopisch/realistischen Blick in eine nahe Zukunft: Europa ist aus der Atomkraft ausgestiegen. Wie schaut die Energiezukunft Europas aus? Welche Szenarien gibt es für ausgewählte Länder? Und wie ist es den Ländern gelungen, die Atomkraft zu überwinden?

Titel der NEC 2016 war „Kernenergiewirtschaft - teueres Hasard“ und im Fokus waren die ökonomischen Aspekte der Kernenergie. Im Jahr 2016 war der Jahrestag der zwei bedeutendsten Unfälle in Kernkraftwerken in der bisherigen Geschichte. Seit der Katastrophe in ukrainischem KKW Tschernobyl sind 30 Jahre vergangen, die Reaktoren in japanischem KKW Fukushima wurden vor fünf Jahren zerstört. Dabei wurden die Folgen der erwähnten Katastrophen sowie Effekte der getroffenen Vorbeugungsmaßnahmen bewertet. Haben die Betreiber ausreichende Lehren aus den Unfällen in der Vergangenheit genommen? Erreichen die bestehenden Kernkraftwerke entsprechende Sicherheitsniveau? Welche Risiken müssen in Kauf genommen werden? Und wie spiegelt sich das Sicherheitsproblem in der Wirtschaftlichkeit der Kernenergiewirtschaft ab? Mehr unter mehr unter http://nec2016.eu/de/index.html

Die NEC 2017 fand im April 2017 in Linz unter dem Titel „1957-2017: EURATOM – Atomindustrie gefördert, privilegiert, geschützt“ statt. EURATOM wurde 60 und damit auch die Förderung der Atomindustrie.

EURATOM war und ist ein Stolperstein für den europäischen Atomausstieg und damit ein Hindernis für ein atomkraftfreies Europa. Es geht um die Frage einer Auflösung oder zumindest einer gründlichen und seit Jahren geforderten Reform des EURATOM-Vertrages.

Im Rahmen der Konferenz haben sich internationale ExpertInnen mit folgenden Fragen auseinandergesetzt, z.B.:

    EURATOM-Mythos – Ist die Sicherheit von Atomkraftwerken in EURATOM überhaupt geregelt?

    EURATOM-Reform – Utopie oder Vision?

    EURATOM-Ausstieg – Rechtliche Möglichkeiten

Bei der NEC 2017 wurde die EURATOM-Resolution an den Europäischen Rat zur Auflösung des EURATOM-Vertrages unter Gewährleistung der Überführung aller nötigen nuklearrechtlichen Regelungen in den EU-Vertrag (EUV) und den Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV) vorgestellt und verabschiedet anlässlich der 4. Nuclear Energy Conference. Der Resolutionstext ist zu finden unter: http://nec2017.eu/downl/nec_res_de.pdf

Die NEC 2018 in Prag konzentrierte sich auf das Thema Behandlung der abgebrannten Brennelemente und Tiefenlagerung.  116 TeilnehmerInnen aus 11 Ländern konnten ein neues Konzept aus Deutschland sowie aus anderen Ländern mit dem Ansatz der tschechischen Regierungsbehörden vergleichen. Für Tschechien ist dies brandaktuell, da die Entscheidung über die Auswahl von vier aus neun Kandidatenstandorten hinsichtlich der Errichtung eines Endlagers bevorsteht. Zum Abschluss der Konferenz wurden die Informationen mit kurzen Beiträgen der TeilnehmerInnen aus Osteuropa ergänzt. Programm, Präsentationen in englischer und tschechischer Sprache sind online zu finden unter https://nec2018.eu/de/

Am 8. Mai 2019 findet die NEC wieder in Linz statt mit dem Schwerpunktthema „Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken“, Infos und Anmeldung unter www.NEC2019.eu


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